Palatinist
Die protestantische Dorfkirche des kleinen Ortes im Landkreis Südliche Weinstraße inmitten des Wasgau im Süden des Pfälzerwaldes unweit Bad Bergzabern besitzt eine der raren historischen Glocken der Pfalz,die die beiden Weltkriege überlebt haben. Geschaffen hat sie der Straßburger Meister Johann Jacob Miller im Jahr 1594. Wie das Geläute bis 1942 beschaffen war,entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls beauftragte die Gemeinde den Frankenthaler Meister Hermann Hamm 1949 zur Vervollständigung um zwei Glocken zum dreistimmigen Geläute im Molldreiklang. Da ausreichende Geldmittel in dieser schwierigen Zeit kaum aufzubringen waren, schlugen die Dörfler Holz aus dem gemeindeeigenen Wald und karrten es nach Frankenthal zur Gießerei,damit wenigstens der Schmelzofen befeuert werden konnte und bezahlten damit die Gießkosten.
Das Geläute setzt sich wie folgt zusammen:
fis1 …Hamm /FT 1949…………………~770 kg … Toten- und Ewigkeitsglocke
a1 ….J.J. Miller / Straßburg 1594 … ~ 400 kg … Betglocke
cis2 ..Hamm 1949… ………………….~ 230 kg … Tauf- und Zeichenglocke
Der Glockenstuhl dürfte aus dem 19.Jh. stammen. Die große Glocke klingt derart rund und samtig,sodass ich sie zunächst für die alte Glocke hielt. Es ist deutlich zu sehen,dass der alten Glocke die Schleifscheibe zur Korrektur leider nicht erspart blieb. Diese Renaissanceglocke mit ihrer gefälligen Zier stellt eine der ersten gänzlich “protestantischen” Glocken,d.h. ohne Mariendarstellung in der Pfalz dar. Die Schallfenster besitzen eine einfache Lamellierung ohne Hinterblendung, somit darf das Geläute ohne “Knebelung” ungehindert aussprechen.
Zum Kirchbau einige Worte,die schnell gesagt sind:
Die Chorturmuntergeschosse der ehemaligen Kirche St.Gallus gehen auf die Zeit um 1300 zurück, die 1489 verändert wurden. Ein größeres Kirchenschiff war spätestens Mitte des 19.Jh. fällig; der Neubau des schlichten Saalbaus war 1865 abgeschlossen. Auch der Turm erhielt ein neues Glockengeschoss. Der Turmabschluss mit seiner geraden Traufe samt Helm besteht erst seit den Jahren nach 1945 – bis dahin hatte das Obergeschoss Dreiecksgiebel über der Uhr mit leicht zurückgesetztem Spitzhelm ohne Einschnürung darüber,das ein proportionell überzeugenderes,aber auch wuchtigeres Erscheinungsbild als heute dem Betrachter bot. Der heutige Zustand geht also auf einen Umbau oder eine Reparatur eventueller Kriegsschäden zurück. An der Nordseite des Kirchenschiffs sind noch solche durch Artilleriebeschuss sichtbar,die bis heute nicht ausgebessert wurden.
Das wertvollste Ausstattungsstück des Innenraumes ist zweifelsfrei der spätbarocke vierfüßige ‘Orgelkasten’ des Neustädter Orgelmachers Johann Conrad Göbel aus der Zeit um 1770. Nach einigen Veränderungen und Neubauten im 19.Jh steckt in ihm seit 1972 eine Serienkleinorgel des gräflich- pfälzischen Haus- und Hoforgelbauers Oberlinger aus dem rheinhessischen Windesheim mit 8 Stimmen auf einem Manual und Pedal,die für den doch recht weiten Raum viel zu klein ist. Zum Krachmachen an den Festtagen stellt sie immerhin eine Trompete zur Verfügung…
Mein Dank gilt dem freundlichen Herrn Pfarrer für das informative Gespräch sowie für die spontane Ermöglichung,den Inhalt des Turmes besichtigen und fotografieren zu dürfen.
Zum Schluss biete ich dem Zuschauer/hörer noch ein paar Impressionen aus dem schönen Wasgenwald,der auch den offiziellen Namen “Dahner Felsenland” trägt wegen den vielen freiliegenden Felsrücken auf den Bergen. Und unzählige Burgen gibt es hier auch zu bewandern…
Quellen zu den Daten: B.Bonkhoff bzw. Schaltschrank
Source
Genau die selbe Tonfolge wird bald bei uns auch erklingen.
Oui, plutôt un accord mineur, tu as raison.
Tu as raison,il en est ainsi. Le marteau doit être réajusté. Hmm, je l'entends très clairement un accord mineur.
Le marteau de la grande cloche doit la frotter, à la fin de la volée, la cloche résonne comme si le marteau la "caressait" quand elle passe devant… Jolies cloches, c'est entre l'accord majeur et l'accord mineur ^^
Ganz genau. Das Timbre Hammscher Glocken haben immer was interessantes,wie ich finde.
Die Zeitung welt.de vom 19 Sep. 12 berichtet das alle fünf Minuten ein Christ von Muslimen ermordet wird. Dieses Blutbad wird von den Medien mit bösem Bestreben verschleiert.
Die Explosion der Gewalt erfasst aber auch andere gewaltfreie Religionen, wobei Buddhisten und Juden besonders bedroht werden. Dem Muslim trifft aber die selbst verschuldete Gewalt an ärgsten. Mit dem Internet ist die Zeit gekommen die Gewalt zu dämpfen durch eine wahrhaft informierte Bevölkerung. Helfen sie bitte dabei mit
Ajoh ! Mit der "Katze"… X-)
Boris? Bist Du's?
Der Ertappte in der Besenkammer:
"Jaa,alfo…ähhh.isch waif ef net- ähhh, wie isch do jettft noikomme bin,ääh, do müsse mir mal drübber reeden,ähh ,wie def bassieren konnte äh…das äähh Spiiel ift noch lang net vorbei un wir müffen schauen,daff wir ääh naachhaltig äh Land gewinnen.. 😀
Da hast du ganz recht! 😉
Nänä,der war lang vor mir do…
Aber de Riss überm Chorfenster is net davon, dassde de Dier zu doll zugloschen hest?
Siehst du. Ein "Glockenfresser" hat auch einiges auszuhalten,nicht wahr… 😉
*lach* 😀
Der Pfarrer meinte zu mir: "Ach,wann Sie ferdich sinn,leechense den Schlissel grad widder in de Schaltschank nei und sperrn die Dier (Tür) widder ab…" Sehr unklompiziert. Änfach sympatisch.
Ja,stimmt. 🙂
Ja da bist Du ja ein rechtes Besenkammerluder! Sowas! Es soll tatsächlich Begleittexte geben, deren Lektüre bis zum bitteren Ende lohnt 🙂
Ja,wenn der mir so offensichtlich in der Besenkammer unter der Treppe auf dem Silbertablett serviert wird,ergreife ich natürlich den Schopf an der Gelegenheit…äh oder wie heißt das…? Man muss natürlich das Glück haben,dass dergleichen liebsame Informationen vermerkt sind. Oft stehen nicht mal die Töne auf dem Zettel…
Und dein Kommentar beweist,dass du die Begleittexte bis zum Ende liest – ehrt mich.^^
Ach wie, Du liest also auch den Schaltschrank? Habe ich schon vor Jahren heimlich aboniert..
Findest du echt? Die alte Glocke mit der kleinen von Hamm dominieren doch deutlich die große,die recht zahm und sanft tönt. Mag sein,dass die kleine etwas rausbeffzt,die a´ kann trotzdem gut mithalten. Und durch die Korrektur klingt die alte vmtl moderner als im Originalzustand…
Danke dir recht schön! 🙂
Ja,so war das eben in den ersten Nachkriegsjahren. Das Auskommen war hart und bezahlt wurde oft in Naturalien. Das können wir jungen uns heute gar nicht mehr richtig vorstellen. So war die Beschaffung von Glocken oder Orgeln oder ein ganzer Kirchenneubau ein regelrechtes Opfer für die Gemeinde,die allgemein noch recht arm daran waren…
Ja,es gibt noch mehr solcher Flecken hier.
Gut,jeden Geschmack zu treffen,ist nahezu unmöglich. Darf ich fragen,was konkret an deinem Gousto vorbeigeht? Ich bin nur naseweis… 🙂
Trotzdem schankedön für die Blumen!
Ein schönes Fleckchen Erde… Das Geläut klingt interessant, trifft jedoch nicht meinen Geschmack nicht ^^ Präsentiert jedoch wiederum vom Feinsten :^)
Immer wieder schön, die Videos! Interessantes Geläut, besonders die alte Glocke. Aber auch außergewöhnlich, dass man Holz zur Gießerei gebracht hat, um die beiden neueren Glocken gießen zu lassen.
haha… ja ;-)))
Ok,dann hast du ja einen starken Magen… 🙂 Hihihi…
Wie die beiden Hammglocken die Millerglocke quasi überstrahlen, diese jedoch noch einen ganz speziellen Klang mit integriert !